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#1 08.02.2006 15:40

Gast_Nemsas_*
Gast

Reise nach Andagoar

D
ie Abendsonne bewegte sich dem Horizont entgegen und ließ seine Umgebung in einem rotorangen Antlitz leuchten. Der See, der in einem Wald versteckt war, funkelte noch das letzte mal bevor die Dämmerung einbrach. Die feuchte Luft war angenehm kühl und roch nach Tannen und Fichten. Mit der Dunkelheit erwachten die ersten Nachtiere und hasteten geräuschvoll durch den Wald. Das Lagerfeuer, dass am Rande des Sees stand und die Gesichter von Gardn und Nemsas wärmten, knisterte in seiner eigene Melodie.
   Gardn war ein Jäger, wie sein Freund Nemsas, und kannte sich gut im Gebiet Schwertkampf aus. Nemsas dagegen konnte nichts mit dem Schwertkampf anfangen und hantierte lieber mit Pfeil und Bogen.
   Gardns  braune Augen reflektierten das tänzelnde Feuer. Die nach hinten frisierten langen braunen Haare waren sehr geschmeidig und glänzte leicht, doch nicht weil er sich nicht die Haare waschen wollte, sondern weil es das Licht der Umgebung wiederspiegelte. Sein prächtiger brauner zersauster Bart war sein ganzer Stolz. Gardns Lachfalten zeigten seine Lebensfrohe Art und sein Verständnis für Spaß. Sein durchtrainierter, stämmiger Körper wies einige Narben an Brust und Rücken, die er von vielen gefährlichen Kämpfen mit Menschen oder Ungeheuren davon getragen hatte. Er trug eine schwarze breite Lederhose, die in den mit Stahlplatten verzierten Stiefeln steckten. Über sein schwarzes Lederhemd hing an der Schulter ein Fell, dass nach unten hin spitzer wurde. Seine Schultern waren mit verzierten Stahlplatten geschützt und ließen ihn so noch bedrohlicher und kräftiger wirken. Die schwarzen Handschuhe waren von innen mit Wolle gefüttert und baten ihm im Winter somit Schutz vor Kälte. Auf der Rückhandfläche des Handschuhs hatte man Stahlplatten angebracht, die ihm Schutz vor Angriffen bewarten. Sein Schwert steckte in einer Schwertscheide, die an seinen Rücken gebunden war.
   Nemsas hatte lange blonde funkelnde Haare und ein schmales attraktives Gesicht. Sein Antlitz glich eines Elben und wurde deswegen oft mit einem verwechselt. Nemsas nutzte diese Eigenschaft und gab sich häufig als Elben aus, um die Feinde in Angst zu versetzen. Elben galten als sehr gefürchtet, wegen ihrer übernatürlichen Geschicklichkeit und ihrem kaltem Herz Feinde gegenüber. Sein weißes Hemd aus Seide, worüber er ein  armloses schwarzes gestepptes Überhemd trug, wurde an den Ärmeln breiter. Sein schwarzes Wollbeinkleid, dass mit einer Schärpe am Körper befestigt war, steckten in den langen braunen Stiefeln. Den Bogen trug er um seinen Rücken.
   Gardn röstete ein Stück Fleisch über dem Feuer und biss genüsslich ein Stück ab. Das Fleisch stammte von einem Reh, das sie im Wald erlegt hatten. Nemsas aß nichts, denn er gab an, dass er keinen Hunger hatte. Dies freute Gardn um so mehr, nutzte diese Gelegenheit und aß sehr gemächlich sein Stück Fleisch, um es noch besser zu genießen.
   Plötzlich schreckten Gardn und Nemsas auf, denn sie hörten ein qualvolles Schreien, das von einem fleischigen Schmatzen begleitet wurde.
   »Was war das?!«, fragte Nemsas unsicher.
   »Keine Ahnung, vielleicht ein Ork oder so was ähnliches. Das soll uns nicht weiter stören.« Gardn war sehr mit seinem Essen beschäftigt und wollte nicht gestört werden.
   Nemsas blickte in die tiefe des dunklen Waldes. »Lasst uns aufbrechen und es erlegen. Es könnte sein, dass wir die nächsten sind.«
   »Wenn es unbedingt sein muss!« Gardn schaute ihn entnervt an. »Aber lasst uns nicht zu lange suchen. Und wehe es war nur ein Scherz! Ich werde den Witzbold mir dann persönlich vorknöpfen!« Gardn nahm einen stämmigen Ast und hielt es in die Flammen des Lagerfeuers. Der Ast fing Feuer, begann zu brennen an und hellte die Gegend in einer rotgelben Farbe auf.
   Die beiden kamen der Stelle näher, wo sie das Geschrei gehört hatten. Es war Anfangs Herbst und einige Blätter schmückten den nassen Boden. Der kühle, nasse Wind wehte durch den Wald und zehrte an den Blättern der Bäume. Das pfeifen des Windes und das rascheln der Blätter ließ die Gegend noch beunruhigender wirken. Gardn hielt sein Schwert in der rechten und die Fackel in der anderen Hand. Nemsas nahm den Bogen, spannte einen Pfeil auf die Sehne und zielte in die Weite hinaus. Nach jedem Schritt knackte es unter Gardns Stiefeln und schallte leise durch den ganzen Wald. Seinen Freund dagegen konnte man kaum hören. Seine Art, wie er durch das Laub trat, wirkte sehr gewandt und ließ Gardn schaudern. Ihm fiel auf das sein Freund sich oft wie ein Elb benahm und Gardn wusste manchmal selber nicht, ob er noch ein Mensch war.
   Nemsas blieb ruckartig stehen und spähte in die Dunkelheit hinaus. Gardn tat es ihm gleich, doch wusste nicht warum sein Freund stehen blieb. Doch dann sah er in der Ferne eine große schattige Gestalt die sich über etwas beugte. Man konnte gut das Grunzen des Wesens hören und den widerlichen Gestank von Kadavern riechen. Nemsas ließ schlagartig die Sehne los, der Pfeil sirrte leise durch die Luft und traf ihr Ziel. Ein bassertöntes stöhnen dröhnte durch den Wald und die Gestalt verschwand in der Dunkelheit des Waldes. Nemsas und Gardn traten an die Stelle heran, wo sich ebengrade noch das Ungeheuer befand. Eine verstümmelte Leiche lag auf dem Boden und stank erbärmlich. Die Innereien hatten sich in der Umgebung der Leiche verteilt.
   Gardn schaute angewidert weg. »So, jetzt habe ich wirklich keinen Hunger mehr. Das hat mir den Appetit verdorben! Lass uns zurück zum Lagerplatz gehen.«, er schaute verärgert zu Nemsas und gab ihm einem Strafenden blick, weil er wusste das so was passieren würde.
   »Nein, warte mein Freund.« Nemsas zeigte auf die Ohren. »Seht ihr nicht? Dies ist ein Elb.«
   »Es leben also Elben in diesem Wald. Na und, das soll uns nicht weiter stören. Kommt nun endlich, ich kann diesen Gestank von der Leiche nicht ertragen.« Gardn schaute Nemsas böse an.
   »Ja ihr habt recht. Sollen wir uns nicht hier weiter aufhalten.« Nemsas schaute noch das letzte mal zur Leiche bevor er ging. Plötzlich raschelte es im Gebüsch und man sah eine große Gestalt hinter einem Baum verschwinden. »Was war das?!« Nemsas schaute seinen Freund geschockt an.
   »Nichts!«, sagte Gardn mürrisch. »Nun lasst uns endlich gehen!« Entnervt verschwand er in die Dunkelheit, Nemsas folgte ihm.
   Die beiden schliefen in einem Zelt. Die Wand bestand aus zusammen genähten Fellhäuten und bot somit wärme. Man konnte gut das knistern des Lagerfeuer von innen hören.
   Gardn konnte nicht schlafen, denn er musste an seinem Vater denken, der vor vielen Jahren in einem Krieg starb. Er griff nach seinem Halskette, die um seinen Hals lag, und schaute auf den Anhänger. Es war ein goldgelber Harzstein den sein Vater vor seinem Tot ihm gab. Er erzählte, dass dieses Harz eine magische Kraft besitzt, denn es komme vom »Baum des Lebens«. In den Sagen hieß es, dass der »Baum des Lebens« alle Lebensessenzen in sich speichere. Gardn hatte schon früh die Kraft des Steines herausgefunden, denn der Stein gab ihm in manchen Situation unsagbare Kraft.
   Er stemmte sich auf und ging aus dem Zelt. Der eisige Wind peitschte ihm ins Gesicht. Gardn war nur leicht bekleidet, deswegen wirkte der Wind noch viel kälter als er in Wirklichkeit war. Der strahlend helle Mond spiegelte sich im See wieder und ließ die Umgebung hell aufleuchten. Gardn setzte sich zum wärmenden Feuer das immer noch brannte. Er schaute in die lodernde Flamme und ließ sich von ihrem tänzelnden Bewegung mitreisen.
   Ein knacken verriet Nemsas, der hinter ihm stand. »Was ist los Freund, was bedrückt euch?« Er setzte sich zu Gardn.   
   »Wisst ihr noch damals, als wir uns das erste mal trafen?«
   Nemsas musste schmunzeln. »Ja, ich erinnere mich! Es war ein kalter Wintertag. Ihr fand mich frierend an der Seite eines Pfades. Ihr habt mir damals das Leben gerettet. Dafür danke ich euch immer noch.«
   »Nein das meine ich nicht. Das merkwürdige daran, ihr konntet euch nicht mehr entsinnen was vorher geschah. Warum ihr fröstelnd auf dem Pfad saß. Ihr saht mich an, als hättet ihr noch nie einen Menschen gesehen.«
   »Nein,« Nemsas beruhigte ihn. »Ich habe euch so angesehen, weil ich in euch etwas besonderes spürte.«
   Gardn schaute ihn unsicher an. »Meint ihr die Macht des Steines, die ihr in mir erblicktet?«
   »Nein Gardn, noch viel größeres. Es war kein Zufall, dass unsere Wege uns dort kreuzten.«
   Beide starrten eine Weile in das lodernde Feuer, bis sich Nemsas aufrichtete. »Lasst uns lieber wieder reingehen, sonst werdet ihr noch Krank.«
   Gardn lächelte ihn an. »Ihr habt Recht. Morgen ist auch noch ein Tag um zu träumen.«         
   Der Morgen erwachte, und mit ihm die ersten Vögel, die heiter zwitscherten und Gardn aus dem Schlaf sangen. Das Licht der Sonne schien schwach durch das Fell des Zeltes. Gardn schaute nach seinem Freund, fand ihn aber nirgends im Zelt. Er zog sich an und trat hinaus. Das Sonnenlicht blendeten seine Augen. Plötzlich spürte Gardn eine kalte Klinge an seinem Hals und eine männliche aber hohe Stimme sagte: »Wer seit ihr?!« Gardn schaute in einem schmalen feinen Gesicht mit braunen Haaren und smaragdgrüne Augen. Den spitzen Ohren zufolge, musste dies ein Elb sein. Seine Rüstung funkelte in der Sonne, wie viele kleine Diamanten. 
   »Wer wagt es mich am frühen Morgen zu bedrohen?!« Gardn versuchte dies auf ein freundliche Weise zu sagen, denn er wollte den Elb nicht verärgern.
   »Antwortet auf meine Frage oder wollt ihr lieber sterben, Mensch!« Der Elb schmunzelte unverschämt und drückte die Klinge etwas kräftiger an seinem Hals.
   »Lasst meinen Freund in Ruhe! Oder wollt ihr lieber sterben, Elb!« Nemsas trat aus einem Gebüsch und zielte mit dem Bogen auf den Elben.
   Der Elb drehte sich überrascht zu Nemsas, der hinter ihm stand, um. Diese Unachtsamkeit nutzte Gardn, schlug die Klinge des Elben aus seiner Hand und zog seine eigene Waffe. Er zielte mit der Spitze der Klinge auf seinem Hals.
   »Nun ganz sachte Freundchen!« Gardn musste sich das lächeln auf seinen Gesicht verkneifen, denn es freute ihn zu sehr, dass er den Elben in der Mangel hatte. »Ihr werdet uns jetzt sagen wer ihr seit und was ihr wollt!«
   Nemsas trat an die Seite seines Freundes, der kaum erwarten konnte den Elb weich zu prügeln, wenn er etwas falsches machte.
   Gardns Temperament und seine Begeisterung fürs Kämpfen hatte ihn schon oft in arge Bedrängnis gebracht. Oft waren es Kleinigkeiten die ihn zum rasen brachte und immer endete es mit einem Verletzten. Er war in der Stadt nicht gern gesehen, da er dort oft für Unruhe sorgte. Gardn war stets ein Lebensfroher, aber auch aufbrausender Mensch, der trotz dieser Eigenschaften sehr freundlich und hilfsbereit war.
   Der Elb schaute die beiden Freunde misstrauisch an, antwortete aber. »Ich bin ein Wächter des Waldes und komme vom Auftrag meiner Königen. Einer unserer Männer wurde im Wald ermordet und euch hat man bei der Leiche gesehen«
   »Ich wusste es!« Gardn kochte vor Wut und konnte nur schwer seinen Zorn unterdrücken. »Hättest du auf mich gehört Nemsas, wäre dies hier nie passiert. Aber nein, du musstest ja wieder deine Neugier stillen und nachschauen was es war!« Gardn Stimme wurde ruhiger. »Wir können euch versichern Elb, dass wir diese Tat nicht begonnen haben.«
   »Warum sollte ich einen stinkenden Menschen glauben!« Der Wächter schaute Gardn hochnäsig und angeekelt an.
   »Zügelt eure Worte! Sonst werdet ihr den darauf folgenden Tag nicht erleben!« Er ballte seine Hände und wollte grade zuschlagen, doch Nemsas hinderte ihn daran.
   »Nein wartet, lasst ihn in Ruhe Gardn!« Er lächelte den Elb freundlich an. »Ich entschuldige mich für meinen Freund. Könnt ihr uns nicht zu eurer Königen bringen. Ich will dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.« Nemsas bückte sich nach dem Schwert des Elben, hob es auf und hielt es ihm entgegen. »Hier nimmt und bringt uns zu eurer Königin.«
   Sie folgten dem Wächter bis tief in den Wald. Durch das Blätterdach der Bäume kamen nur einzelne Lichtstrahlen der warmen Sonne durch. Trotz der Wärme der Sonne war es unter dem Blätterdach recht kühl. Der Boden war feucht und schlammig. Das laufen durch den Wald war recht leicht, da die Bäume weit auseinander standen.
   »Mist, wir haben das Zelt vergessen mitzunehmen!«, bemerkte Gardn erschrocken.
   »Keine Sorge, wenn wir hiermit fertig sind kehren wir zurück.« Nemsas sagte dies ohne sich einmal zu Gardn umzudrehen. Es schien so, als ob er den Elb beobachte.
   »Was ist los? Stimmt was nicht, mein Freund?« Gardn schaute Nemsas unsicher an.
   »Irgendetwas ist merkwürdig an diesem Elben.«
   »So sind eben Elben. Die sind alle seltsam.«
   »Nein, glaub mir! Bei ihm ist es anders.«
   Gardn bemerkte, dass der Elb, der die Sitze der Gruppe führte, sich lärmend durch das Laub bewegte. Sein Haltung wirkte heruntergekommen. Seine Arme hingen schlaf hinunter und seine Kopfhaltung war leicht nach unten gesengt. Genau das Gegenteil eines hochnäsigen Elben, der viel auf Disziplin und Anstand achtete.
   Nemsas nickte seinem Freund bejahend zu. »Das meine ich. Elben hört man nicht, wenn sie durch das Laub laufen. Sie achten sehr darauf. Außerdem seine Haltung. Einfach unnormal.« Nemsas spannte einen Pfeil auf seinem Bogen und zielte auf den Elben.
   »Was tut ihr da!« gab Gardn geschockt fest. »Wollt ihr das die Königin uns Köpft. Seit ihr wahnsinnig geworden?!«
   »Nein, vertraut mir.« Nemsas ließ den Pfeil los.
   Der Pfeil sirrte durch die Luft und traf dem Elben durch den Arm, doch merkwürdiger weiße schrie der Elb nicht. Nicht mal ein Stöhnen drang aus ihm vor.
   Nemsas erschaudert, denn der Wald war nun eine leblose Gegend. Die Stämme der Bäume waren angeschwärzt und der Boden stank nach vermoderter Erde. Die Vögel waren nicht zu hören, nicht mal ein rascheln des Windes oder eines Tieres. Plötzlich blieb der Elb ruckartig stehen, drehte sich aber nicht um. »Wir sind da! Mein Meister hat euch schon erwartet!«
   »Euer Meister?!« Gardn schaute den Elb wütend an.»Ihr habt gesagt, wir gehen zur eurer Königin! Na wartet ihr werdet mein Schwert zu spüren bekommen!«
   Gardn rannte mit erhobenem Schwert und einem wutertönenden Geschrei auf dem Elben zu. Seine Augen glühten in einer rotenleuchtende Farbe. Sein wutverzerrtes Gesicht gab seinen ganzen Zorn wieder. Seine Muskeln spannten sich und wurden größer. Nun zeigte Gardn seine Ware Gestallt. Er schlug mit enormer Kraft auf dem Elb ein. Doch kurz vor dem Schlag wurde er wieder zurück geschleudert.
   »Was für eine Kraft!«, sagte eine Gestalt die sich hinter dem Elb im Schutz des schattigen Waldes verbarg. Seine tiefe Bassstimme klang verzerrt und dröhnte in den Ohren der beiden Freunde.
   Gardn beruhigte sich wieder.»Wer seit ihr? Warum musste euer Diener uns anlügen?«
   Ein Stumpfes lachen schallte durch die Luft. »Ich bin Andagoar! Ihr seit die, die mich verletzt haben, nicht war? Letzte Nacht, als ihr die Leiche gefunden habt. Ihr wart es, die mich verletzt haben. Ihr habt mich gesehen und deswegen müsst ihr sterben.«
   »Ihr wart das!« Nemsas schaute die Gestalt angewidert an. »Warum habt ihr diesen Elben getötet! Eure Tat sollte gesühnt werden!«
   »Na dann versucht es!« Er beugte sich zu dem Elben und flüsterte was ihm ins Ohr. »Ĝęmǻş Ǎmãņ Đǎŗ«
   Ein bestialischer Geruch von verfaulten Fleisch drang durch die Luft. Der Elb drehte sich langsam um und schaute die beiden Gefährten mit hohlen Augenlöscher an. Seine zerfetzte Haut war weiß wie Schnee, nur um seine Augenhöhlen wurde es schwarz. Sein Gesicht zeigte Trauer und Schmerz. Der Elb zog langsam sein Schwert und torkelte den beiden entgegen. Nemsas spannte einen Pfeil auf seinem Bogen und zielte zwischen den beiden Augenhöhlen des Elben. Gardn lachte erfreulich den Elben endlich nieder zu strecken und machte sich Kampfbereit. Nemsas ließ den Pfeil los, Gardn rannte auf den Elb zu und schlug von oben auf ihn ein. Doch der, wich zur Seite aus und wollte grad auf seinen Bauch zuschlagen, als Nemsas Pfeil, den er schon vor Gardns Anlauf auf den Elben abfeuerte, ihn zwischen den Augenhöhlen traf. 
   Gardn war erstaunt, dass sein Freund schon vorher wusste, welche Bewegungen der Elb machte.
   Der Aufprall des Pfeils ließ den Elben zu Boden gehen.
   »Nun seit ihr dran!« Nemsas schaute Andagoar, der in der Dunkelheit leicht versteckt war, wütend an.
   »Nicht so schnell!« Andagoar lachte leicht. »Ihr habt ihn nicht getötet.«
   Der Elb stand wieder auf und riss sich den Pfeil aus seinem Kopf.
   »Wie ist so was möglich!« Gardn war entsetzt und erstaunt zugleich.
   »Ihr wisst das nicht?!«, sprach Andagoar mit höhnischer Stimme. »Dies ist ein Untoter! Geschaffen aus meiner Macht flößte ich ihn meinen Hass ein. Nun lebt er als wandelnder, lebloser Körper umher. Ihr könnt ihn nicht töten, denn er ist schon tot.«
   »Das werden wir sehen!« Gardn sprang nach hinten, um dem Hieb des Untoten auszuweichen, und holte Anlauf. Er stürmte auf den Elben zu und schlug ihm auf den Hals. Der Kopf fiel ab und der Elb sank zu Boden.
   »Wenn ich eins aus den Geschichten meiner Mutter gelernt habe, dann das, das Untoten nie ohne Kopf kämpfen können.«
   »Hört«, lobte Andagoar begeistert. »Ihr habt es tatsächlich geschafft. Ich hab euch wohl unterschätzt. Doch keine Sorge, dies werde ich nicht noch mal tun.« Er trat aus der Dunkelheit.
   Sein menschenähnliches Gesicht war mit einer Narbe über seinem linken Auge markiert. Die beiden Augen leuchteten gelb, nur die Pupille war Schwarz. Seine langen Reiszähne waren mit Blut beschmiert. Die zwei Hörner, die aus seinem Kopf ragten, hatten eine schwarze Färbung und waren mit goldenen Ringen beschmückt. Sein muskulöser Körper war gewaltig groß und mit einem schwarzbraunen Fell überzogen. Seine kräftigen Beine wurden von schwarzgefärbten Stahlplatten geschützt. Er trug eine schwarzglänzende Rüstung, die mit Dämonen Fratzen an den Schultern beschmückt waren. Seine langen schwarzen, blutigen Fingernägel ließen ihn bedrohlicher wirken.
   Er zog sein Schwert.
   Das Schwert hatte eine bläulich glänzende Klinge und einen schwarzen, mit Skelettköpfen verzierten Stiel. Auf der Klinge waren seltsame Zeichen eingraviert, die von keinem menschlichen Stamm kommen konnten.
   »Nun werdet ihr meine Ware Macht zu spüren bekommen! Qualvoll werdet ihr sterben und bereuen, dass ihr mir in die Quere gekommen seit. Eure Leichen werde ich der Unterwelt übergeben und werdet ihnen für immer Dienen!« Andagoar brüllte laut auf und sein Schwert fing in einer blauen Schein zu leuchten an.
   »Auch ihr« schrie Gardn auf. »werdet meine Ware Macht zu spüren bekommen!« Seine Augen fingen an rot zu leuchten und seine Muskeln schwellten auf das dreifache seiner ursprünglichen Größe an.
   Nemsas murmelte in einer geheimnisvollen Sprache. Plötzlich umgab ihn ein warmer Wind, der seine Haare nach oben blies. Seine Ohren wurden Spitzer und seine Augen gaben einen weißleuchtenden Feuerschein aus.
   Gardn verblüffte, denn er wusste nie das sein Freundes diese Eigenschaften besaß. »Was ist mit euch passiert, mein Freund?«
   »Tut mir leid das ich dich immer angelogen habe, aber ich bin kein Mensch so wie ihr es auch seit. Meine Mutter war ein Magierin und mein Vater ein Elb. Als ich bemerkte, dass in euch eine Kraft ruht, die außergewöhnlich war wurde ich euer Freund. Es liegt nicht an dem Stein den ihr trägt, diese Machte kommt von euch. Doch weiß ich nicht welcher Rasse ihr angehört.«
   »Was! Und dies sagt ihr mir erst jetzt!«
   »Konzentrieren wir uns lieber auf den Kampf, Gardn!«
Nemsas Hände hellten in einer weißen leuchtenden Farbe auf und ein Blitz schnellte durch die Luft, Richtung Andagoar. Doch der Blitz prahlte an der Rüstung von Des Dämons ab. Gardn rannte mit wutertönendes Geschrei auf das Ungeheuer zu. Sein Schwert durchschnitt pfeifend die Luft und gab ein sirrendes Geräusch von sich. Andagoar wich dem Angriff aus und schlug Gardn in den Magen. Das Ungeheuer lachte boshaft.
   »Gebt auf!« Andagoar guckte die beiden mit unheimlich leuchtenden Augen an. »Mich werdet ihr nie besiegen! Sterbt lieber, denn das ist der einzige Ausweg!«
   Andagoar rannte auf Nemsas zu und schwang das Schwert von oben auf ihn ein. Er durchschnitt den Körper in zwei hälften. Doch plötzlich verschwand Nemsas Gestalt. Ein Pfeil blitzte zwischen den Bäumen von hinten auf Andogaor ein und traf ihn am Nacken.
   »Ihr seit drauf reingefallen.«, gab Nemsas schmunzelnd fest.»Ihr seit doch nicht so klug wie ich dachte.«
   »Ein Phantombild, wie beeindruckend.« Andagoar suchte mit seinem Augen zwischen den Bäumen nach Nemsas. »Doch dies wird euch nicht weiter helfen!«
   Andagoar drehte sich schlagartig um und warf sein Schwert zwischen den vermoderten Bäumen. Ein kurzer Aufschrei erklang und Nemsas fiel vom einem Ast auf den harten Boden. Das Schwert durchbohrte seine Brust und Blut sang von der Wund hinunter.
   »Dachtet ihr wirklich hier könntet einen Dämonen besiegen! Ich bin Andagoar! Noch nie von meinem Namen gehört? Nun, das werdet ihr bald, nämlich im Jenseits!« Er lachte spöttisch.
   Der Dämon kam Nemsas näher und zog ihm das Schwert aus der Brust. Die Wiederhacken des Schwertes rissen die Wunde noch weiter auf. Nemsas hustet und spuckte Blut. Andagoar setzte die Klinge auf Nemsas Hals. »Törichter Bastard! Sich mir anzulegen, ist reiner Wahnsinn! Nun stirbt endlich!« Er hob sein Schwert und schlug auf Nemsas ein.
   Kurz vor dem Aufschlag stieß Gardn Andagoar zur Seite und der Schwerthieb verfehlte Nemsas Kopf. »Ihr habt mich vergessen!«, sagte Gardn verärgert, der schon lange keinen so spannenden Kampf mehr hatte. »Mal gucken wer zum Schluss überlebt!«
   Gardn stürmte mit singendem Geschrei auf den Dämon los.
   »Habt ihr immer noch nicht gelernt?!« Andagoars blicke wurden wütender. »Ihr könnt mich nicht besiegen!«
   Andagoar wich mit Leichtigkeit Gardns Angriffe aus. Einen Hieb nach den Anderen, doch keiner traf.
   »Da müsst ihr euch schon mehr anstrengen!« Der Dämon brüllte auf  und ein kräftiger Windstoß blies Gardn zurück.
   »Dann haltet endlich Still, damit ich euch auseinander reisen kann!« Gardn stürmte nochmals los.
   Andagoar wich zur Seite aus, schlug ihm das Schwert zwischen den Rippen und Gardn fiel zu Boden. Er keuchte leicht, Blut rannte ihm aus seinem Mundwinkel und der Schmerz der Wunde wurde immer unerträglicher.
   »Nun ist eure Zeit dahin, Mensch.« Andagoar guckte Gardn tief in die Augen. »Schade, ihr wäret ein guter Krieger geworden, doch ihr müsst leider sterben.«
   Andagoar zielte mit der Klinge auf seinem Kopf. »Noch einen letzten Wunsch, bevor ihr stirbt?«
   »Ich werde euch schon töten, macht euch keine Sorgen.«
   »Wenn das euer letzter Wunsch ist, leider wird es sich nicht erfüllen!«
   Der Dämon stieß Gardn das Schwert durch den Kopf und das Blut sickerte von seiner Stirn hinunter.

#2 08.02.2006 19:48

Mehran
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Re: Reise nach Andagoar

Also garnicht mal so schlecht für den Anfang, finde ich. Aber du solltest mal auf die Grammatik acht geben. Die ist an manchen Stellen ziemlich verkorkst. Also auf jeden fall ma überarbeiten, würd ich meinen;).

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