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#1 26.06.2005 20:51

Athoron
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Geschichte? Durchlesen!

Joa, eine Geschichte von mir, auch wenn ich eigentlich nicht mit großen Reaktionen rechne. Ich entschuldige mich gleich für Grammatikfehler oder seltsame Stellen, mkay? Mkay!
Titel gibts momentan keinen, ich komme hierbei zu keinem guten.

Achja, diese Geschichte hab ich deswegen erst hochgeladen, damit es sowas wie ein kleines Geschenk an die GW-Welt ist für meinen 1.000 Kommentar biggrin
Lasst euch nicht von der Menge abschrecken, lieber von dem Nonsense.


Epilog

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es durch die Medien viele Hunderttausende von Kindern und Heranwachsenden gibt, die denken, sie wären Auserwählte einer höheren Sache oder wünschen sich dies zumindest. Durch Fantasie-Serien, die den Zuschauer in eine andere Welt versetzen, ihn in eine unwirkliche Welt, voller Zwerge, Orks und Elfen bringen – wobei gerade diese Wesen in den Vordergrund gesetzt werden – und der Zuschauer sich somit von seinem tristen Alltagsleben ablenken kann. Die heutigen Generationen beten die Flimmerkiste geradezu an, ihre Gottheiten heißen „RTL II“ oder „Pro7“, ihre Propheten „Stefan Raab“ oder „Günther Jauch“. Medien, ein kleines Wort, das etwas so mächtiges beschreibt. Zwar gehören die Bücher und die darin liegende Fantasie auch dazu, jedoch nimmt immer mehr der Fernseher eine Art Thron unter dem Begriff Medien ein. Diese Geschichte, erfunden durch die Fantasie eines „normalen“ Menschen, ist denen gewidmet, die es tatsächlich schaffen, auch einmal eine Fantasiegeschichte zu lesen. Wobei… was bedeutet schon „normal“ in der heutigen Zeit?


Kapitel 1.:
Von Grünhäuten, Zwergen und Käsegnomen

Müde senkte Drem seinen Blick auf die vor ihm liegende Ebene und die darauf stattfindende Schlacht. Er hatte bereits seit dem Morgengrauen angefangen, sich durch ganze Reihen von Orks und Goblins hindurch zu hacken, seine beiden Äxte dabei wild rotierend. Viele Wesen der dunklen Horde waren unter seinen Händen gestorben, aber auch dies konnte sein Herz nicht erfreuen, denn wenn auch die feindlichen Verluste enorm gewesene waren, so war jeder Zwerg, der auf ihrer Seite starb, nicht nur ein mutiger Mitstreiter, sondern auch einer von Drems Freunden gewesen. Gunder, Dodirom und sogar der junge Dorgi, einer der jüngsten Zwerge unter den Kämpfenden, sie alle waren von einer schier endlosen Armee von Leibern begraben worden und keiner von ihnen hatte überlebt. Zwar mussten die Reihen der Zwerge noch hunderter stolzer Krieger haben und wahrscheinlich würde somit in etwa ein Zehnfaches an Feinden sterben, doch während die Orks und Goblins diese Verluste nicht weiter tragisch nahmen, so war jeder Zwergenbruder der auf ihrer Seite starb eine weitere Lücke in der Schlacht, die nicht wieder gefüllt werden würde. Die Verstärkung aus der Nachbarstadt war bereits 2 Tage überfällig, entsetzlich lange, wenn man bedenkt, dass jede Minute sich das Blatt auf die dunkle Seite wenden könnte und auch Drem sich bald zu seinen Freunden in die ewigen Jagdgründe gesellen könnte. Es hatte bereits vor knapp 5 Tagen begonnen, als die Bergarbeiter nichts ahnend, von einigen Trollen angegriffen wurden. Zwar waren die Arbeiter nicht einmal ernsthaft verletzt worden, aber die Tatsache, dass sich Trolle so weit aus ihren Höhlen wagten und dann auch noch so sinnlos Zwerge angegriffen hatten, war seit vielen Jahrzehnten nicht mehr passiert. Drem wurde aus seinen Gedanken gerissen, als ein schreiender Goblin an ihm vorbei flog, mit den Armen rudernd und aus einer tiefen Wunde auf der Brust blutend. Er folgte dem Wesen nicht mit dem Blick, er wusste einfach, dass wenn ein Zwerg einen Feind verletzt hatte, dieser nun mal tot sein musste – erst Recht so ein erbärmliches Geschöpf wie ein Goblin!
Drem wurde jedoch aus diesen Gedanken mit der Tatsache herausgerissen, dass der eigentlich tote Goblin gerade hinter ihm seine Waffe aufgehoben hatte und nun Schritte von hinten auf ihn zukamen. Der Zwerg wirbelte herum und enthauptete mit Leichtigkeit den Goblin, immer noch leicht verdutzt über die Kraft die dieses dumme Geschöpf augenscheinlich gehabt hatte. Normalerweise standen Goblins nicht in dem Rufe, größere Wunden zu überleben und dieser hier sollte sogar den Zorn einer Zwergenaxt überstanden haben? Unmöglich! Plötzlich dämmerte es Drem und er packte eines der vielen Hörner, die vor seinem Brustkorb baumelten und blies hinein. Ein dröhnender Ton war über das gesamte Schlachtfeld zu vernehmen und wie Drem erfreut bemerkte, hatten ihn auch die Rotbärte gehört, die wohl gefährlichsten Krieger auf diesem Schlachtfeld. Das Horn, in das Drem geblasen hatte, bedeutete dieser Gruppe, dass ein Nekromant in der Nähe sein musste und sie ihre Nasen einsetzten sollten. Die Kriegerhorde welche den Spitznamen „Rotbärte“ trug, hatte seinen Namen durch die Tatsache erhalten, dass ihre Bärte die meiste Zeit über, vom Blut ihrer Feinde rot getränkt worden waren und sie sich besonders auf magische Wesen – wie Nekromanten, Magier oder auch einen Elfen – eingestellt hatten. Sie konnte in wenigen Sekunden den magischen Gestank über große Entfernungen wahrnehmen, so auch hier. Kaum war der Klang des Hornes verklungen, da deutete schon der erste Rotbart auf einen etwas abgelegenen Hügel, auf dem Katapulte und auch eine knochige Gestalt standen. Katapulte! Drem wurde dieser Tatsache, dass der Feind Kriegsmaschinerie hatte erst dann richtig bewusst, als auf einen Wink des Knochenmannes bereits einige Salven durch die Luft flogen und kurz darauf auf dem Schlachtfeld einige Zwerge verletzten und dabei eine Gruppe Orks zerfetzten. Es war die typische Kriegsführung der dunklen Horden, alles greift sofort an, ohne an die eigene Seite zu denken oder taktisch einzugreifen. Diese zermürbenden Taktiken, die so gut wie immer in einem gigantischen Blutbad endeten, waren bereits mehr als einmal der Triumphbringer in vergangenen Kriegen gewesen. Drem konnte auf der Wiese erkennen, dass bereits die ersten Rotbärte sich aus der wogenden Masse gelöst hatten und in einer grob gefächerten Reihe den Hügel hinaufstürmten. Der Nekromant schien sie nicht zu bemerken und so konnten sich mehrere Zwerge in seine nächste Nähe bringen, ohne von Wachen oder der Leibgarde aufgehalten zu werden. Die Leibgarde! Wie hatte er dies nur vergessen können? Der Nekromant stand ganz alleine auf dem Hügel, nicht einmal die Katapulte waren bemannt, also war es eine Falle! Schnell versuchte er, dass Horn zu finden, was die Rotbärte darauf hinweisen würde, dass ein Hinterhalt bevorstand, doch gerade als er es endlich fand, donnerte bereits ein heller Lichtblitz hinter jedem einzelnen Krieger auf und das Fleisch der Rotbärte zog sich von den Knochen und viel – vor die knochigen Skelette – auf den Wiesenboden. Mit starren Augen sah sich Drem diese Szene an und ganz langsam, erkannte er, dass er versagt hatte. Diese Schlacht würden sie nicht gewinnen können, nicht jetzt, da die mächtigsten Krieger der Zwerge, wenn nicht sogar aller Rassen gefallen waren. Er schluckte schwer und besah sich die Lage. Er dachte nicht daran, dass er sterben würde, er dachte nur daran, so viele dieser Wesen in den Tod mit zu nehmen, wie er nur schaffen konnte. Drem verstärkte den Griff um seine beiden Äxte und rannte – voller Wut und Zorn – auf die kämpfenden Massen hinunter und…

…in diesem Moment erwachte ein 17 jähriger Junge aus einem Traum. Nein, kein Traum, sondern eine Vision, doch dies war im zu jener Zeit noch nicht klar. Bastian – wie der Name des Jugendlichen war –  sah sich verstört um. Erneut solch ein seltsamer Traum! Vielleicht sollte er aufhören, so viele Bücher von Hohlbein zu lesen, sie schienen sich – obwohl sie exzellent waren – zu sehr auf seinen Schlaf auszuüben und der Schlaf an sich, war ihm heilig. Immer noch leicht müde und verwirrt sah er sich in seinem Zimmer um. Sein Blick wandert über Flaggen und Poster, über seinen Schreibtisch und über die Uhr, die gerade 06.30 zeigte.
>> Halb Sieben? Wat, dass gibt’s doch gar nicht! << stotterte Bastian. Er liebte es, während der Woche gut schlafen zu können – falls dies einmal der Fall war, was eher selten geschah – aber dies nützte ihm auch nichts, wenn er zu spät zur Schule kommen würde. Schnell suchte er denn Lichtschalter – da die einzige Lichtquelle momentan die leuchtenden Ziffern der Digitaluhr waren – und blinzelte in 4 kleine Sonnen, die scheinbar sein Hirn durchschmoren mussten, jedenfalls viel im dieser Gedanke ein. Im kam dieser Gedanke seltsam vor, erkannte aber, dass er scheinbar immer noch in einer Art sirupartigen Traum war, zumindest in einem Übergang von Traum in die reale Welt. Seine Augen reibend, kam er langsam auf die Beine, eierte – immer noch leicht benebelt – zur Türe und öffnete sie um zum Badezimmer zu gelangen. Nachdem er seine Morgentoilette beendet hatte, zog er sich – inzwischen ziemlich munter und ziemlich frierend – seine Klamotten an, schwarze dunkle Kleidung, ganz wie es einem echten Metaler gebührt. Bastian suchte alles, was er für die Schule benötigte, in Windeseile und noch während er seine Tasche über die Schulter warf und die Treppe hinunter eilte, um in die Küche zu gelangen, waren bereits die Geräusche zu hören, die man als „Typisch“ für eine Küche bezeichnet: Das klirren von Messern, herausholen von Schneidebrettern und das – wenn auch leise – Geräusch des Brotschmierens! Nach einem hastigen Frühstück, sprintete er aus dem Haus, um gerade noch zur Bushaltestelle zu gelangen, um zu sehen, dass sein Bus gerade vor 10 Sekunden die Türen geschlossen und weggefahren war. Leicht verärgert sah sich Bastian die Fahrpläne an, um zu erkennen, dass es anscheinend der letzte Bus für die nächsten paar Stunden gewesen sein musste. >> Der Morgen beginnt ja schon gut. << brummte er herum, einfach nur um sich von der Tatsache abzulenken, dass ihm nun nicht sonderlich viele Optionen übrig blieben. Es gab nur wie folgt:
1.    Er würde zurücklaufen und seiner Mutter erklären, dass sie ihn fahren müsste.
2.    Er müsste die lange Strecke über den Fluss gehen, um dort auf den Zug zu warten.
3.    Er könnte daheim bleiben und seinen Eltern sagen, dass er krank wäre.
Da Bastian ein fauler Schüler war (War? Ist!), entschied er sich für die letzte Möglichkeit und machte sich grinsend auf den Weg nach Hause. Seine Mutter und sein Vater hatten anscheinend bereits das Haus verlassen als er ankam, da ihre Autos nicht auf dem kleinen Parkplatz standen, der ganz in der Nähe war. Zwar wohnte er in einem kleinen Dorf, dass keine sonderlich interessante Stelle für größere Geschäfte war, dennoch war es möglich gewesen, einen Parkplatz bauen zu können.
Schnell zückte er den Haustürschlüssel, öffnete die Türe und schlenderte die Treppe hinauf, um in sein Zimmer zu gelangen, wo sein edelstes Stück schon warten würde, also sein Computer. Mit einem leisen Summen starte dieser das Betriebssystem und der Monitor begann leicht flackernd aus seinem Schlafmodus zu erwachen. Plötzlich war ein klingeln zu vernehmen und er fragte sich, seit wann sein PC klingelte. Wenige Sekunden darauf hin viel ihm ein, dass das die neue Türklingel sein könnte, die nun zwar schon seit 3 Tagen angebracht, jedoch nicht benutzt worden war! Bastian öffnete die Türe und musste feststellen, dass er ins Leere blickte. Nein, Leere ist nicht das richtige Wort, denn genau vor ihm war eine große grün-gelbe Feder, die in einem Hut endete. Er senkte den Blick und sah einen kleinen Mann mit altertümlicher Kleidung vor sich stehen, welcher ihn aus großen Augen anstarrte.
Ein müdes >> Ja bitte? << war alles, was Bastian herausbrachte.
>> KÄSE? << entgegnete sein Gegenüber brüllend, zudem augenscheinlich leicht erheitert.
Bastian hingegen war weniger amüsiert und hob als Antwort eine Augenbraue an.
>> KÄSE? << schrie der kleine Mann erneut und auch diesmal reagierte Bastian mit einem erhöhen der Augenbraue. Nach dem dritten KÄSE – Schrei seines Gegenübers konnte Bastians Augenbraue nicht weitersteigen, außer er würde sich einer Operation unterziehen, was ihm in diesem Moment sogar als normal erschien – zumindest normaler als die Szene, dass ein kleiner Mann vor seiner Tür stand und lauthals den Namen eines Molkereiproduktes brüllte.
Plötzlich grinste der Käsebegeisterte und hob einen kleinen Kasten, der scheinbar aus einer Milliarde Knöpfen und Hebelchen bestand. Er fuchtelte sehr heftig vor Bastians Nase herum, worauf dieser zurückwich und bereits die Türe zuknallen wollte, jedoch keine Türe mehr fand. Nun bemerkte er auch, dass hinter ihm ein Wald stand und sogar ein kleines Flüsschen wenige Meter neben seinem Stiefel vorbeilief. Nachdem er aus seiner Verwirrung aufgewacht war, rieb er sich die Augen, mit dem einzigen Effekt, dass er nun ganz und gar im Wald stand, dem kleinen Mann mit der Feder und dem Apparat gegenüberstehend, daneben jetzt jedoch noch eine zweite kleine Gestalt, diese jedoch mit einer Art Flinte bewaffnet, die ihm in diesem Moment groß wie ein Raketenwerfer vorkam. Nach einem kurzen Blinzeln seinerseits kam im der Kolben der Waffe immer näher, aus dem Grunde, weil das Männchen an der Waffe diese ihm gerade ins Gesicht schlug und er somit, mit einem leichten Knacken und einem verschwommenen Blick, bewusstlos auf den Boden stürzte und liegen blieb.

Kapitel 2.:
Kleider machen Schurken?

Schwärze, dann wieder verschwommenes Licht.
Ein großer Fleck bewegte sich vor seinen Augen.
Schwärze, dann wieder verschwommenes Licht, diesmal mehr Texturen.
Der Fleck wird leicht grün und etwas tropft ihm auf die Stirn.
Schwärze, jetzt nun langsam klarer werdende Teile und Gesamtbildstücke.
Aus dem Fleck entsteht das Gesicht einer kleinen sabbernden Gestalt, dessen Unterkiefer anscheinend einen erschreckend starken Überbiss hat.
In diesem Moment wurden Bastian mehrere Dinge bewusst:
Zum einen, konnte dies kein Traum sein, da er noch nie in einem Traum geträumt hatte, dass er aufgewacht wäre, zum anderen war da die Tatsache, dass wenn dies kein Traum war, anscheinend tatsächlich ein Wesen mit grüner Haut, einem beachtlichen Gebiss und einem Speichelfaden am Mundwinkel gerade über ihn gebeugt war, wobei der Punkt mit dem Speichelfaden nur seinen Ekel verstärkte, nicht jedoch die Angst die langsam in ihm aufkeimte. So vergingen noch knapp 5 Sekunden, bis schließlich seiner Kehle ein lauter Schrei entkam, worauf sein Gegenüber leicht quiekend einen Salto rückwärts unternahm (oder besser gesagt versuchte) und nach hinten umfiel. Bastian hob den Kopf und konnte in wenigen Sekunden erkennen, dass er anscheinend diesem schrecklichen Geschöpf ebenfalls einen Schock verpasst hatte, da es bereits – auf allen vieren krabbelnd – von ihm wegrutschte.
Ein lautes Brüllen war zu vernehmen und die Beiden unterbrachen es, sich gegenseitig anzustarren und besahen gemeinsam die Waldstelle, aus deren Richtung das Geräusch gekommen war. Lauter werdende Schritte erschienen, zudem das knacken von Ästen und das brechen von einem Baum, leider jedoch anscheinend gerade dem Baume, der neben wenige Meter neben ihm stand, zumindest gerade noch dort gestanden hatte. Nun donnerte jedoch ein großer grün-brauner Körper durch die entstandene Waldlücke heraus, die Schulter gegen einen Mann gerammt. Beide Gestalten kamen auf die Beine und Bastian konnte sich die Gestalten näher ansehen, auch wenn sie sich mit einer beachtlichen Geschwindigkeit bewegten. Die große Gestalt erinnerte ihn an den typischen Ork, wie er sie schon mehrfach in Computerspielen oder im Fernsehen gesehen hatte, groß, grün und mit einer leicht zerfetzten Lederrüstung, dass Haar hierbei zu einem fettigen Pferdeschwanz gebunden, damit diese nicht im Kampf stören oder behindern konnten. In seiner linken hielt er eine Axt, die für Bastians Augen etwa die Größe der anderen grünen Gestalt haben musste. An seiner rechten Hand war ein großer Holzschild, wobei eine leicht verschmierte 13 zu erkennen war, welche von einigen Pfeilen die im Schilde steckten, verziert zu sein schien. Die andere Gestalt, die der Ork gerammt hatte, passte zu dem typischen Tolkien – Elfen, lange Ohren, lange Haare, langer Körper (zumindest der Teil den er momentan sehen konnte). Dieser war mit einem dünnen Langschwert bewaffnet, welches er beidhändig hielt. Beide Fantasiewesen kämpften gegeneinander, jedenfalls solange, bis der Blick des Elfen auf Bastian fiel. In den Augen des Elfen erschien Verwunderung, dann Erkenntnis und dann pure Angst. Der Ork schien verwundert (solange man dies sagen kann, wenn man nur den Rücken sieht, wie in diesem Falle) und wendete leicht zögernd den Blick nach hinten und fing an, mit seinen großen schiefen Zähnen zu grinsen, als er ebenfalls Bastian bemerkte. Plötzlich rannte der Elf am Ork vorbei und kam – sein Langschwert mit einer Hand schwingend – auf ihn zu, einen seltsamen Schrei brüllend, der irgendwie an einen Schlachtruf der Türken im Mittelalter erinnerte, laut, siegesgewiss und vollkommen unverständlich für das Opfer. Bastian reagierte mit der typischsten Art und Weise, wie man reagiert, wenn man in einem Wald steht und eine bekannte Fantasiefigur die eigene Person anscheinend töten will: Er weitete seine Augen und blieb reglos stehen, immer noch vollkommen verwirrt und zu keiner wirklichen Reaktion wirklich möglich. Wenige Sekunden, bevor ihm die Elfenklinge den Schädel vom Rumpf abgetrennt hätte, donnerte die gewaltige Axt des Orks von hinten zwischen die Schulterblätter des Angreifers, welcher kurz taumelte und seufzend zusammenbrach. Immer noch reglos bemerkte er, dass der Ork auf ihn zugestampft kam. Anstatt nun auf die bekannte Art und Weise zu töten, grinste sein Gegenüber nur und zog die Waffe aus dem Kadaver. Bastians Nerven brannten gerade da durch, als die andere Gestalt, die ihn kurz nach dem Ende seiner Bewusstlosigkeit geweckt hatte, ihm auf die Schulter tippte und hinter ihm stand. Wild schreiend und mit einer schneller werdenden Geschwindigkeit rannte er an den Bäumen vorbei, immer weiter, Hauptsache weg von diesen Gestalten und diesen Hirngespinsten. Stolpernd entkam er dann schließlich doch noch dem Wald, leicht verdreckt, aber das war ihm in diesem Moment egal, denn wenigstens war er endlich weg aus diesem Wahnsinnswald. Leicht keuchend sah er sich die Umgebung an und musste feststellen, dass links und rechts neben ihm große Katapulte standen und in dem vor ihm liegenden Tal eine gigantische Schlacht stattfand. Nicht zum ersten mal seit seinem aufwachen weiteten sich seine Augen, doch diesmal war es unter anderem deswegen, weil er in dem Traum, den er an diesem Morgen gehabt hatte, genau diese Stelle vorgekommen war, nur aus einer anderen Sicht. In Panik suchte er das Feld ab und entdeckte sogar den kleinen Hügel, auf dem eine kleine Gestalt stand und gerade in diesem Moment in ein Horn blies.
>> Oh oh. << kamen langsam die Worte aus seinem Mund, immer noch geschockt über die Tatsache, dass er gleich sterben würde. Er musste nicht nachsehen um zu wissen, dass nun gleich kleine rote Zwerge auf ihn zu gerannt kamen, jedoch würden sie nicht wie in seinem Traum einfach tot umfallen, sondern sie würden diese Eigenschaft ihm verleihen. An Flucht war gar nicht erst zu denken, immerhin hatten diese kleinen wuselnden Krieger kürzere Beine und waren somit schneller als er. Er fragte sich, warum eigentlich in seinem Traum er ein Skelett in einem schwarzen Stoffmantel gesehen hatte, zwar trug er ebenfalls einen Mantel – wenn auch aus dem feinen Nappaleder, welches er bei „eBay“ zu einem guten Preis bekommen hatte – dennoch war er nun alles andere als knochendürr, zwar nicht wirklich fett, aber auch nicht so dünn wie der Nekromant aus seinem Traum. Wie ihm auch auffiel, waren die Katapulte nicht unbemannt, sondern es standen erneut kleine grüne Wesen davor, welche stark sabberten – anscheinend ein typisches Erkennungszeichen dieser Rasse.
Die Zwerge musste doch langsam nahe genug sein, dass er wenigstens ihre Schritte hören musste, also wo blieben sie? Er sah erneut zum Hügel auf der anderen Seite der Schlacht und ihm fiel auf, dass der Zwerg, bereits eine Äxte schwingend hinunter in die Masse sprang. Anscheinend war er im zeitlichen Ablauf verschont geblieben oder aber das Schicksal quälte ihn und ließ nun gleich einen Rotbart hinter ihm auftauchen, als letzte kleine Gemeinheit vor seinem Tode. Jedoch kamen keine Zwerge herauf gerannt und es starben auch keine dieser komischen Gesellen – jedenfalls nicht hier oben. Er konnte zwar kaum etwas erkennen dort unten in den Massen, aber er glaubte mehrfach kleine rothaarige Kerle auszumachen, die ungestört auf die Orks einhackten.
>> Du mir danken solltest Schwarzmagier, dass ich so gut Illusionen vorgaukeln kann den Zwergen. Ansonsten du wärst Geschnetzeltes jetzt! << erklang eine piepsige Stimme hinter Bastian. Als dieser sich umdrehte erblickte er wieder eine dieser sabbernden Gestalten, diese jedoch war in einen feinen Mantel aus lila Samt oder Seide – er kannte nicht den unterschied, konnte aber erkennen, wenn etwas verflucht teuer war – gehüllt, welcher zwar einige Flecken aufwies, jedoch immer noch prachtvoll erschien.
>> Wer bist du? Wo bin ich hier überhaupt? Was zur Hölle…. ? << stotterte Bastian schnell hervor und sah sich erneut im Schnelldurchlauf die Umgebung an.
>> Was? Du nicht wissen wo du sein? Du doch Schwarzmagier! Wissen müsstest, dass hier an den roten Bergen du sein. Hier die Schlacht um den Nordwesten stattfindet, schon seit langem geplant. Du bekommen haben etwas auf Kopf? << piepste das Wesen erneut.
Die einzige Reaktion die Bastian hinbekam war ein lahmes Kopfschütteln und ein verwirrtes Blick – welchen er langsam ziemlich gut beherrschte.
>> W… wird hier ein Film gedreht oder so? << fragte Bastian, langsam doch mutiger.
>> Film? Ich nicht verstehen deine Worte. << kam die verwirrte Stimme des Grünlings.
Leicht grinsend fragte Bastian >> Ein Frage, heißt du zufällig Yoda oder dergleichen? <<.
>> Oha? Das der Name von meinem Großvater ist! Er Schriftsteller gewesen, du ihn gekannt? << meinte das Wesen. Langsam wurde es Bastian zu seltsam und langsam aber sicher auch zu unrealistisch, einfach viel zu unrealistisch! Den Kopf heftig schüttelnd suchte er die roten Berge, wie sein Gegenüber sie bezeichnet hatte. Seiner Meinung nach sahen diese Berge jedoch eher orange aus, wenn nicht sogar gelb.
Die beiden unterhielten sich eine Zeit lang, auch wenn es Bastian leicht komisch erschien, dass er solange ruhig bleiben konnte, wobei er wusste, dass er anscheinend mit einem Illusionisten der Goblins redete. Er hatte neben der Rasse zudem noch von seinem Gegenüber erfahren, dass er den Namen Broig trug und ein kleines Haus in Asvahlia besaß, wo immer das auch liegen mochte. Während dem Gespräch hörte er immer wieder Geschrei aus dem Tal, wo langsam die Schlacht zu Ende ging. Jedoch jedes Mal, wenn er hinuntersehen wollte, hielt der Goblin ihn ab und fragte ihn, warum er sich dieses Gemetzel denn ansehen möchte, da es nur den Appetit verderben würde. Tatsächlich bekam Bastian kurze Zeit später ein Schüsselchen aus dunklem Ton hingehalten, in dem sich anscheinend eine Suppe mit vereinzelten Fleischstücken befand. Der Duft der aus dem Gefäß aufstieg machte ihm wieder bewusst, dass er noch so gut wie gar nichts an diesem Tage gegessen hatte und nach kurzem Probieren verschlang er das Süppchen geradezu. Nachdem er einen Nachschlag ebenfalls verputzt hatte, fiel ihm zu seinem Bedauern auf, dass anscheinend ein Goblin an dem Kessel – welcher über einem großen Feuer hing – stand. Bedauerlich deswegen, weil so wie seine Kollegen, auch der Küchenchef sabberte und anscheinend sehr gerne seinen Kopf über den Topf hielt um zu schnuppern. Das leise plätschern das dabei mehrfach entstand, war alles andere als appetitlich, wodurch Bastian einen weiteren Nachschlag dankend ablehnte und seine aufkommende Übelkeit mit einigen weiteren Fragen an den Illusionisten verdrängte. Er erfuhr zwar nicht wirklich, wie die Gegend hieß in der er momentan war, konnte jedoch in Erfahrung bringen, dass wenn er von hier weg möchte, einfach der Straße nach Osten folgen müsste.
>> Welchem Zirkel du eigentlich angehörst Schwarzmagier? << fragte der Goblin.
Bastian fuhr leicht zusammen, da er zum einen nur wusste, dass ein Zirkel ein Hilfsmittel in der Geometrie war und zum anderen nicht wirklich gut im zaubern war. Sein einzig magischer Trick war es, auf Dauer ein unerreichbares Maß an Faulheit aufzubringen, oder interessante Geschichten zu schreiben, welche „bezaubernd“ sein konnten.
So kam von ihm die etwas trockene Antwort: >> Ich gehöre zum… Trapez an? <<.
Der Goblin sah ihn mit großen Glubschaugen an und fing an zu kichern.
Leicht lächelnd meinte Bastian schließlich >> Scherz beiseite, ich gehöre zum… gleichschenkligen Dreieck an! <<.
Nun hörte der Goblin auf zu kichern und meinte schließlich, dass er zwar noch nie etwas von diesem magischen Zirkel gehört habe, aber da es anscheinend drei Magier zu sein schienen, er sobald er mal einen anderen dieser drei sehen würde, erzählen könnte, dass er Bastian gesehen habe – auch wenn seiner Meinung nach dieser Name etwas nach  Dunkelelfen klingen würde.
>> Anscheinend du aber der Lehrling bist! Sonst du hättest dir ja helfen können selber, oder? << fragte ihn Broig.
>> Eigentlich kann ich soviel zaubern wie ein Stück Brot << gab Bastian schließlich zu und konnte sehen, wie die Augen des Illusionisten sich weiteten.
>> Dich noch keiner ausgebildet hat? Du noch keinen Weg eingeschlagen hast? Dann du solltest werden Illusionist so wie ich bin! Diese Klasse die beste und mächtigste von allen ist, jawohl. << erklärte Broig eifrig, seinen Speichel in die Nähe von Bastians Fuß speiend
>> Magie? Ich soll Magie erlernen? Ist das dein Ernst? << platzte es aus Bastian heraus, wobei sein Gegenüber es einfach nur mit einem leicht verwirrten Nicken beließ.
>> Was gibt es denn sonst noch für Möglichkeiten? Kann ich nur eine Art auswählen? Wie funktioniert das? Ich will Feuerbälle schleudern und das ganze Zeugs! << donnerte Bastian weiter.
Broig machte mit einer Gestik klar, dass er bitte ruhig sein sollte und erklärte ihm, dass es eine Menge Klassen der magischen Kunst geben würde und dass die magischen Schulen jeden Schüler nur eine Fachrichtung lehren würde. Es war jedoch möglich, verschiedene Magiearten zu lernen, wenn man es schaffen würde, einen Fachmagier dahin zu bekommen, dass er einem einen bestimmten Zauberspruch beibringen würde. Bastian konnte von dieser Erklärung jedoch nicht wirklich alles verstehen, da Broig noch immer seine seltsame Yoda – Art des Sprechens beibehielt, anscheinend war dass kein Witz seinerseits, sondern wirklich eine gelernte Sprache der Goblins.
>> Dann lerne ich am besten verschiedene Sprüche, klingt geiler! << antwortete Bastian eifrig, wobei Broig das Wort geil wohl auf andere Art und weise interpretierte und ein kleines Stück wegrutschte.
Langsam verklangen die klirrenden Geräusche aus dem Tal, die Schlacht schien zu Ende zu sein, worauf überall um die Katapulte herum, langsam Gestalten auftauchten, die Sieger des Gemetzels. Anscheinend waren es nicht sonderlich viele echte Sieger, denn Bastian zählte von den am Anfang augenscheinlich tausenden, jetzt nur noch knapp 23 Kreaturen, darunter Orks und Goblins, aber auch Wesen, die er nicht zuordnen konnte und wieder welche, die er gar nicht zuordnen konnte, da unter anderem so etwas wie eine schimmernde Gaswolke sich anscheinend unter den Siegern befand. Jedenfalls hatte seine Seite (er sah sie als seine Seite an, da sich momentan die Orks und Goblins freundlicher als die Elfen gezeigt hatten) den Sieg davon getragen, wobei es im zwar klar war, dass er sich zu den Bösen zählte, dies ihm jedoch nicht wirklich etwas ausmachte, immerhin war es in der Realität meistens so, dass die Bösen am Ende gewannen und die Guten verloren, getauschte Rollen waren nur in Film und Fernsehen möglich!
Zwar wurde es Bastian langsam etwas mulmig zwischen all diesen Orks, die knapp zwei Köpfe größer waren als er, aber anscheinend hatten diese Wesen gewissen Respekt vor ihm. Als er Broig daraufhin ansprach, meinte dieser in seinem Yoda - Kauderwelsch,  dass es daran liegen würde, dass nur Schwarzmagier und Assassinen schwarze Kleidung tragen würden und kein halbwegs intelligentes Wesen eine dieser beiden Berufstätigen ärgern oder stören würde.
Die Beispiele die Broig nannte, waren überzeugend, unter anderem ging es beim Assassinen um giftige Pfeile, die im Ärmel des Mantels versteckt waren und bei einer bestimmten Bewegung der Hand durch Fäden abgeschossen wurden. Beim Schwarzmagier nannte Broig Dinge wie erblinden und dunkle Flüche.
Bastian konnte nur nicken und alles glauben was der Goblin ihm da aufzählte und innerlich hoffte er, dass Broig das ernst meinte, denn er konnte es gar nicht gebrauchen, dass am Ende der Schwarzmagierweitwurf ein beliebtes Spiel der Orks war oder etwas ähnliches Schmerzhaftes.
Er bemerkte nebenbei, dass es bald Nacht werden würde, da die Sonne bereits ihr rotes Kleid angezogen hatte und sich auf die Seite legte. Die letzten Sonnenstrahlen bedeckten den Boden und warfen einen roten Schimmer auf die Wiese und auch auf den blutgetränkten Boden des Tals, wodurch die „roten Berge“ nun wirklich rot erschienen, sogar blutrot. Blutrot durch die vielen Tausend Krieger, die hier tot im Tal lagen. Broig schlug Bastian vor, ihn zu seinem Haus zu begleiten und ihm in dieser Woche evtl. eine Illusion beizubringen, solange er ihm einige Aufgaben abnahm. Da Bastians Möglichkeiten für einen Schlafplatz im Moment ziemlich begrenzt waren, setzte er sich auf einen der Kutschenwägen, und sah sich – gemeinsam mit Broig – den Sternenhimmel an. Und kurz bevor ihm klar wurde, dass seine Eltern daheim evtl. die Polizei rufen würden, versank er bereits in die Faszination dieses klaren Sternenhimmels und des vollen Mondes, der langsam auftauchte.

Kapitel 3.:
Gehörnte Liebe

Sorry, ist momentan noch nicht fertig. Hab erst 2x Din A 4 Seiten ;D

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#2 26.06.2005 21:35

antifa
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Re: Geschichte? Durchlesen!

bjo3rn: nice
Atoron: dankö
Atoron: bin immer offen für kommentare und reaktionen im Thread *gg*
bjo3rn: nur die reduzierung tausende auf 23 kommt mirn bisl komisch vor gw_smiley_zwinkern


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#3 26.06.2005 21:47

Athoron
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Re: Geschichte? Durchlesen!

antifa (09:33 PM) :
nur die reduzierung tausende auf 23 kommt mirn bisl komisch vor ;-)
Atoron (09:33 PM) :
warüm?
Atoron (09:33 PM) :
War ne harte Schlacht und viele Verluste durch die eigenen Katapulte?
Atoron (09:33 PM) :
*g*
antifa (09:33 PM) :
na gut *g
Atoron (09:34 PM) :
*nick*
Atoron (09:34 PM) :
bin gerade bei der 3. Din A 4 Seite von "Kapitel 3: Gehörnte Liebe"
antifa (09:35 PM) :
will betalesen, will betalesen *kindisch anstell*

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#4 28.06.2005 16:27

Athoron
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Re: Geschichte? Durchlesen!

Pah, stille GW´lerschaft wiedermal ;D

Kapitel 3.:
Gehörnte Liebe

Sie fuhren lange Zeit und Bastians Begeisterung für den Sternenhimmel nahm seltsamerweise immer mehr zu, worauf Droig grinsend meinte, dass er anscheinend mit einem Zentauren verwandt sein müsste. Leicht grinsend überlegte Bastian, dass es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen war, hierher zu kommen. Doch war er nicht eigentlich in diese Welt entführt worden? Er beschloss Droig noch nicht so sehr einzuweihen, auch wollte er nicht die Freundschaft gefährden, die langsam zwischen ihm und diesem sabbernden Goblin entstand. Nicht durch so etwas wie Wahrheit, denn eines wusste er: Wahrheit konnte bei Missverständnis sehr schlimm werden, dass hatte er oft genug im Fernsehen gesehen.
Kurz nachdem der Mond in voller Pracht am dunklen Himmel stand, kam die Kolonne an einem Wegweiser vorbei, der mit Runen beschrieben war. Bastian konnte sich aber schon denken, dass es in diese Stadt gehen würde, von der Droig geredet hatte, daher fragte er nicht nach sonder sah sich lieber etwas um. Die Gegend war schön und grün, auch wenn er in dieser Dunkelheit nur weniger Meter sehen konnte. Ganz anders als es in den Geschichten hieß, dass Orks und dergleichen immer im Ödland lebten.
Anscheinend waren eine Menge Lügen über Goblins, Orks und evtl. auch über andere Geschöpfe verfasst worden. Plötzlich wurde Bastian von Droig vom Wagen gezogen und er wurde auf die Beine gehievt.
>> So, wir jetzt erstmal in Wirtshaus gehen um zu feiern Sieg! << gluckste der kleine Goblin fröhlich und zog Bastian in die Richtung eines großen Steingebäudes, in dessen Fenstern heller Lichtschein war. Das Aushängeschild verkündete den Namen der Kneipe: „Zum kotzenden Gnom“. Ein eher seltsamer Name, wie Bastian fand, selbst für diese Welt! Als Droig die Tür öffnete, drang heller Lichtschein auf die dunkle Straße und fröhliche Musik drang an Bastians Ohr. Drinnen war es warum und gemütlich, eine Gruppe Orks saß zusammen und tranken aus Schädelbechern (beängstigender Weise erkannte Bastian, dass es sich um Menschenschädel handelte). In einer anderen Ecke sah er eine knochige Gestalt, scheinbar ein Nekromant (zumindest sah er so aus wie die Gestalt aus seinem Traum), welcher ein knappes Dutzend leerer Schnapsgläser auf dem Tisch stehen und liegen hatte. Das größte Interesse jedoch entstand an der Bar, wo ein großes, dickes Etwas hinter dem Tresen stand. Bastian ordnete der Gestalt den Namen Troll zu, groß, dick und verfilztes Haar. Er hatte eine Lederschürze umgebunden, die wahrscheinlich die gesamte Haut einer Kuh benötigt haben musste und zudem trug er ein geblümtes Hemd, nicht wirklich das, was Bastian sich als Kleidung für einen wilden Troll vorgestellt hatte. Droig bestellte 2 Kniebeißer (was das auch immer sein sollte) und steuerte – immer noch Bastian hinter sich herziehend – einen Tisch in der Ecke des Lokals an. Ein übler Gestank kam aus der Richtung, in der der Nekromant saß, jedoch verkniff sich Bastian irgendwelche Kommentare. Sollte er tatsächlich das Glück haben und echte Magie erlernen, so sollte er sich nicht unbeliebt machen bei möglichen Fachmagiern. Ein Skelett zu beschwören hatte immerhin Kultstatus unter RPG –Spielern und in der Realen Welt, wäre es sicherlich ein toller Partygag! Die Kellnerin (zu Bastians Überraschung ein Mensch) brachte 2 Gläser, in denen anscheinend Schwarzbier war und verschwand schweigend wieder in einem anderen Teil des Raums, wahrscheinlich die nächste Bestellung bringend. Nach einem kurzen probieren musste Bastian eingestehen, dass es anscheinend doch kein Schwarzbier war, zumindest keines, was man in seiner Welt trinken würde. Er fragte sich, ob Droig sich einen Scherz mit ihm erlaubte oder ob er Besteck verlangen sollte – er konnte das Bier kauen, so zäh war es! Er überlegte den Namen der Bestellung, Kniebeißer? Vielleicht Zwergenbier? Immerhin hatte dieses Gesöff in Fantasiegeschichten immer den Ruf, ziemlich stark zu sein, worauf die Zwerge so stolz waren.
>> Was los ist? Du nicht mögen deinen Kniebeißer? << kam von Droig nach kurzer Musterung des kaum angerührten Glases die Frage.
>> Gibt es nicht etwas… Flüssigeres? << fragte Bastian grinsend. Droig lächelte und erklärte, dass die guten Sachen nur am Tresen selbst bestellbar wären. Bastian machte eine fragende Geste, worauf sein Gegenüber erneut seine Hand packte und ihn zum Tresen zerrte.
Dort angekommen bestellte dieser gleich zwei „Helle“ – anscheinend gab es doch manche Dinge, die in jeder Welt gleich waren. Diese Überlegung verwarf er in dem Moment, als der Troll zwei Gläser mit einer vollkommen weisen Flüssigkeit hinstellte. Bastian sah Droig an, welcher wieder mal grinste und mit einem Schluck das gesamte Glas leerte. Zwar hatte er kein gutes Gefühl dabei, musste jedoch feststellen, dass es sich beim „Hellen“ um Milch handelte, was bei längerer Überlegung sogar logisch zusammenpasste.
In diesem Moment öffnete sich die Türe des Lokals und eine Gruppe von kleinen und haarigen Wesen herein, mit spitzen Ohren und schnatterndem Geplapper.
>> Oha, Gremlins! Ich schon lange keine mehr gesehen in dieser Gegend habe. << murmelte Droig leise, wobei Bastian auffiel, dass dessen Blick leicht benebelt wirkte, nachdem er dass Milchglas geleert hatte. Er folgte mit den Augen den komischen Pelzknäueln, sah jedoch gerade noch rechtzeitig weg, als eines der kleinen Biester ihn böse aus einem Auge anfunkelte. Er sah sich leicht gelangweilt im Raum um und sah hinüber zu den Orks, die anscheinend gerade Karten spielten. Interessanterweise waren es die gleichen Karten wie in seiner Welt (Zahlen, Könige, etc.) – wobei natürlich muskulöse Orkanführer und leicht übergewichtige Orkdamen die Karten zierten.
Erneut öffnete sich die Türe und Bastian bekam einen Ork mit einem dunkelroten Mantel präsentiert, welcher einen Flügelhelm in der Hand hielt und an der Hüfte ein Breitschwert hängen hatte. Die Orkgruppe sah von ihrem Kartenspiel auf und jeder von ihnen schlug mit dem Schaft der Axt auf das knirschende Holz des Tisches – eine interessante Art, einen Offizier zu grüßen. Zumindest schien es ein Offizier zu sein, denn wie Bastian bereits erfuhren hatte, war es in dieser Welt so, dass der Spruch „Kleider machen Leute“ nun mal stimmte! Er lobte sich in Gedanken selbst, dass er die ganze schwarze Kleidung angelassen hatte. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn er dass weiße Hemd mit den Schnörkeleien getragen und der Goblin und der Ork ihn so gefunden hätten. Sie hätten ihn wahrscheinlich als Kämpfer des Guten abgestempelt und ihn daraufhin in Scheiben geschnitten.
Der Orkoffizier nickte seinen Leuten zu und sah sich im Wirtshaus um. Sein Blick blieb auf Bastian hängen und er nickte schnell und ging zum Tisch seiner Kameraden.
„Kleider machen Leute“ – das Sprichwort fiel im erneut ein und er musste lächeln. Er nahm einen weiteren Schluck von seiner „Hellen“ Milch und er bekam mit, dass sich die Türe erneut öffnete.
Und noch während er trank, sah er die Person die in das Wirtshaus gekommen war.
Sie trug eine Lederrüstung, ihre Haut hatte einen violetten Ton, der sofort auffiel und über ihren Augen ragten lange Hörner nach rechts und links. Er starrte sie an, vollkommen von dieser Gestalt verzaubert und unfähig, auch nur an etwas anderes als an sie zu denken.
Droig tippte im auf die Schulter und flüsterte >> Du jetzt aufhören solltest mit trinken. Sonst dir zu Kopf steigen und aus Mund fließen weil voll ist! <<.
Bastian nahm diese Bemerkung und die Berührung von Droig kaum wahr, seine ganze Aufmerksamkeit war nur auf die junge Gehörnte gerichtet, die langsam auf den Tresen zuschlenderte.
Gerade noch rechtzeitig stellte er fest, dass er immer noch das leere Glas an seinen Mund hielt und stellte es auf dem Tisch ab. Er schluckte heftig und konnte gerade noch ein verschlucken unterdrücken.
>> Wer ist das? << fragte er leise an Droig gewandt.
>> Das? Woher ich soll wissen Schwarzmagier? Ich nicht kennen alle Dunkelelfen mit Rang und Namen << beschwerte sich Droig.
Die Dunkelelfin setzte sich zwei Tresenstühle entfernt hin und gab ihre Bestellung auf, welche Bastian nicht ganz verstand. Er sah sie aus dem Augenwinkel ununterbrochen an und hoffte, dieser Moment könnte ewig bestehen, doch leider wendete sie plötzlich den Kopf und sah ihm direkt ins Auge, worauf er nur entschuldigend lächeln konnte.
Sie sah ihn ausdruckslos an, sah dann an ihm herunter und plötzlich lächelte sie! Sein Herz legte einen Hochsprung hin und schlug wie wild. Er wendete den Kopf und sah sieh nun mit beiden Augen und ganz genau neben sich. Sie war wunderschön – wenn man mal von den seltsamen Hörnern absieht – und wahrscheinlich so alt wie er. Bei längerer Betrachtung wurde er jedoch unsicher im Bezug auf ihr Alter, als ihm zudem einfiel, dass Elfen ja angeblich sehr alt werden konnten und dabei lange ihre Jugend behielten. Falls das bei Dunkelelfen auch der Fall war, so könnte dieses Mädchen auch so alt wie seine Uroma sein, wenn nicht sogar älter! Trotzdem lächelte er eifrig weiter und sein Herz schien geradezu zu explodieren als sie plötzlich sich auf dem Tresen mit den Händen abstütze und sich auf den Stuhl neben ihm hievte. Seine Aufregung wurde nur von dem Gedanken unterbrochen, dass sie ihm gerade fast mit ihrem linken Horn ein Loch in seinen Schädel gestochen hätte, wäre sie nicht anscheinend etwas größer als er. Doch dieser Gedanke verflog so schnell wie er gekommen war, als er ihr strahlendes lächeln sah. Es erinnerte ihn an den Sternenhimmel (Wobei die Sterne in dieser Welt weiß waren und nicht wie in unserer eher gelb) und er verlor sich geradezu bei diesem Gedanken und ihrer Nähe. Sein Herz musste entweder auf die doppelte Größe angeschwollen sein oder es war nun extern vor seiner Brust, den es hämmerte als hätte er einen Motor verschluckt.
>> Hallo junger Assassine, wie geht es denn so? << fragte sie mit einer Stimme, die ihm so sanft und einladend vorkam, als würde er mit einer Göttin an sich sprechen. Als er versuchte zu antworten, kamen nur ein Stottern und sinnlose Satzstücke heraus. Doch gerade als er sich schon als Idioten abstempeln wollte, lächelte sie und sagte >> Soso, dein Name ist also Bastian? Du siehst gar nicht aus wie ein Dunkelelf. <<. 
Er sah sie verwirrt an und ein leises Kichern war hinter ihm zu hören. Als sich Bastian umdrehte sah er Droig, welcher noch immer schmunzelte und ihm zuzwinkerte. Da begriff er, dass Droig ihm gerade geholfen hatte und das genaue Gegenteil getan hatte, was er auf dem Schlachtfeld mit dem Horn des Zwergs veranstaltet hatte. Dort hatte er dem Hornbläser vorgegaukelt, die Rotbärte hätten ihn gehört und wären gestorben, während er den wirklichen Rotbärten die Illusion von allgemeinen Schlachtgetümmel angehängt hatte, wodurch sie das Horn nicht gehört hatten. Hier in der Kneipe hatte er der Schönheit vorgegaukelt, dass er nicht gestottert, sondern alles richtig gesagt hätte.
In Gedanken dankte Bastian dem Goblin dafür aus tiefstem Herzen und wandte sich wieder der Dunkelelfin zu. Sie hatte ein Horn (Augenbraue?) gehoben und hinter Bastian geschaut und den kichernden Goblin entdeckt. Nun sah sie wieder ihn an und fragte lächelnd >> Warum so nervös? Noch nie mit einer Frau geredet? <<.
Er wurde rot und rieb seinen Nacken, eine Angewohnheit die er meistens bekam, wenn er nervös wurde. Bei diesem Anblick musste sie lachen und er tat es ihr nach. Sie küsste seine Wange und sagte immer noch lachend >> Ein Assassine, der schüchtern ist? Du bist goldig! <<.
Als sie ihn küsste, breitete sich ein wärmendes Gefühl in seinem Körper aus und eine Stelle regte sich leicht. Er sagte seiner Libido innerlich, dass sie gefälligst ruhig sein und nicht alles versauen sollte.
Er versuchte sich zu beruhigen, schaffte es jedoch nicht und lächelte sie daher einfach weiter an, wodurch sie ihm dies gleichtat. Da hörte er eine Stimme irgendwo in seinem Schädel ihm etwas zurufen. Es war anscheinend Droig, da die Nachricht in seinem Kopf mit Yoda – Grammatik ankam, sie lautete: „Ganz schön direkt sein diese Dunkelelfinen, nicht wahr? Sie schön, aber gefährlich wegen Horn ist, nicht vergessen Schwarzmagier, ja?“. Bastian nickte, wodurch ihn die Dunkelelfin leicht verwirrt anlächelte.
>> Wie heißt du eigentlich? << brachte er dann schließlich doch hervor.
>> Mein Name? Susenda, aber Freunde und dergleichen nennen mich Susi. << erklärte sie, immer noch ihr wunderbares Lächeln auf dem Gesicht tragend.
>> Und, was machst du heute noch so? << fragte sie ihn plötzlich.
Darauf hatte er keine Antwort, denn bisher war der Abend nur mit dem Ziel verbunden gewesen, dass er seine Zeit hier drinnen absaß und danach Droig folgte um bei ihm zu übernachten. Nun sah er sich mit neuen Optionen verfügbar, welche evtl. interessant, aber zum anderen auch gefährlich werden könnten – vor allem gefährlich wenn er erneut stottern würde oder erneut einem ihrer Hörner zu nahe kommen würde. Da ihm nichts Besseres einfiel, zuckte er einfach mit den Schultern, woraufhin sie erneut lachen musste. Sie legte ihren Kopf auf seine Schuler und ihren Arm um ihn – das Horn verfehlte knapp sein Ohr – und lächelte ihn an. Er wurde daraufhin wieder rot und schluckte. „Du reagieren solltest Schwarzmagier! Sie sonst Interesse an dir verlieren wird.“ drang erneut eine Nachricht von Droig in sein Gehirn. Das Interesse verlieren, dass wollte er nicht, daher dreht er seinen Kopf noch ein Stück weiter und küsste sie auf die Stirn, knapp über Hornhöhe.
Sie kicherte und schmiegte sich noch stärker an ihn. Seine Libido versuchte erneut zuzuschlagen, aber er schaffte gerade noch, sie im Zaun zu halten – Potenz konnte etwas schlimmes sein!
>> Wenn du nichts vorhast, kannst du ja zu mir kommen und wir reden ein bisschen? << schlug sie ihm vor. Schluckend nickte er, wobei ihm tausend Gedanken durch den Kopf rasten, von einem gemütlichen Abend mit einem Gespräch bis hin zu schmutzigen Fantasien, die hier nicht aufgelistet werden – da uns die Zeit für solch eine lange Liste fehlt und man dies in der Ü-18-Version jederzeit nachlesen kann).
Sie lächelte erneut und als er zu Droig sah, nickte dieser bereits – immer noch grinsend – ihm zu und genehmigte sich noch ein weiteres Glas „Helles“. Der Körper der Dunkelelfin drückt sich an Bastians Seite und er stand gemeinsam mit ihr auf. Er legte einen Arm um sie und beide verließen das Wirtshaus eng umschlungen. Draußen blickte er erstaunt in ihre funkelnden Augen, welche ähnlich wie die einer Katze in der Dunkelheit leuchteten. Als er sich bereits wieder in diesen blauen Augen verlor, driftete er bereits ab, nur an sie denkend. So folgte er ihr bis zu ihrem Haus, wo sie ihn hereinbat und eine Fackel entzündete. Er lächelte und setzte sich auf einen Stuhl, musste jedoch feststellen, dass Susi dies ihm nicht gleichtat, sondern durch eine offen stehende Tür ins Schlafzimmer ging und sich aufs Bett setzte. Noch während er schluckend ins Schlafzimmer torkelte, fiel ihm eine Nachricht ein, die Droig ihm sicherlich verheimlicht hatte: „In dieser Welt Dunkelelfinen immer nur das eine wollen“.

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